Piranhas zum Nachtisch

Mit der besten Nachricht der Welt unterwegs auf dem Río Paraguay

Artikelnummer: 590191000
ISBN/EAN: 9783862561919
von: Reinhard Pilz (Autor)
Verlag: Neufeld Verlag
Artikelart: Bücher
Einband: Paperback
Format: 13,5 x 21,6 cm
Umfang: 216 S.
Veröffentlicht: 15.01.2024
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Abenteuer beginnen, wo Pläne enden. Ohne Masterplan und Rückflugticket reist der Autor nach Südamerika, um Teil eines spannenden Unternehmens zu werden: Als Missionar geht er an Bord eines kleinen Bootes, das entlang des Río Paraguay operiert. Gemeinsam mit einer Handvoll Mitstreiter besucht er Fischerdörfer im Gran Chaco und im Pantanal sowie abgelegene Siedlungen am Rand des Dschungels. Motiviert von dem Wunsch, seinen christlichen Glauben an die Menschen weiterzugeben, erlebt er unvergessliche Begegnungen.

Das Werk versteht sich aber nicht als chronologischer, detaillierter Reisebericht. Es ist eine Art persönliches Logbuch. Mit sächsischem Humor, entwaffnender Ehrlichkeit und in lebendigen Farben beschreibt der Autor seine Reisen zu Wasser und Land. Herzstück des Buches ist jedoch seine Reise mit Gott: Als junger Missionar bricht er auf zu neuen Ufern. Im wahrsten Sinne des Wortes: ohne warm up, Sprachkurs und Stellenbeschreibung startet er in eine ihm völlig unbekannte Arbeit.
In exotischer Umgebung, in den Weiten der tropischen Flusslandschaft erlebt er Gott nicht nur als Beschützer in Extremsituationen, sondern vor allem als den, der sich entschieden hat, mit zerbrechlichen, fehlerhaften Werkzeugen zu arbeiten - zu denen sich der Autor zählt. Wenn du schwach bist - ist er stark! Dieses Credo zieht sich wie ein roter Faden durch seine Schilderungen, ohne dabei aufdringlich zu wirken.
Packend und anschaulich beschreibt Reinhard Pilz seine Erfahrungen innerhalb eines Jahres auf und mit der Misericordia II. Er schildert seinen holprigen Einstand als erster Europäer in einer Schiffscrew, die bis dahin nur aus Latinos bestanden hatte. Auf unterhaltsame Weise beschreibt er den Alltag an Bord, in der schweißtreibenden Enge des Schiffes, in intensiver Lebensgemeinschaft mit seinen Kollegen, genauso wie Pioniereinsätze in Gegenden, die von christlicher Missionsarbeit vorher kaum erreicht wurden.
Aber auch von lebensgefährlichen Ausnahmesituationen erzählt das Buch: wie die Mannschaft unvermittelt in einen Tropensturm geriet, wie das Schiff beschädigt und manövrierunfähig von der Strömung mitgerissen wurde oder fast untergegangen wäre… Begegnungen mit Anakondas, Piranhas und giftigen Stechrochen werden ebenso geschildert wie der Kampf mit Entmutigung, Rückschlägen und Zweifeln.
Der besondere Reiz des Buches liegt in der Balance zwischen lebendiger Beschreibung von Natur, Landschaften und Personen und dem Zeugnis von realen Erfahrungen mit dem übernatürlichen Wirken Gottes. Die Liebe und missionarische Leidenschaft für die Menschen, um die es geht, leuchtet dabei immer wieder auf.
Den Höhepunkt des Buches bildet der fesselnde Bericht der letzten Reise des Autors: eine mehrwöchige Missions-Erkundungstour zu abgelegenen Dörfern in den verschlungenen Sumpfgebieten des paraguayischen Pantanal. Die Schiffscrew der Misericordia II fährt dabei flussaufwärts, bis in den äußersten Norden des Landes, ins Grenzgebiet von Bolivien, Brasilien und Paraguay, um die Botschaft von Jesus zu vermitteln und Möglichkeiten für zukünftige Pionierprojekte auszuloten.
Die Schilderungen von Reinhard Pilz sind viel mehr als interessant, unterhaltsam und informativ. Sie sind vor allem eine vitalisierende Ermutigung! Der Autor ermutigt, Mission neu zu denken: Missionare, die sich nicht als Experten und Macher verstehen, sondern vor allem als Freunde und Begleiter der Einheimischen. Missionare, die nicht nur das Seelenheil der Menschen im Fokus haben, sondern auch die Bewahrung der Schöpfung, in der sie sich bewegen.
Er ermutigt, Gott zu vertrauen, auch in außergewöhnlichen, extremen Lebenslagen. Aufzubrechen zu neuen Ufern, auch wenn es keine Erfolgsgarantie gibt. Reinhard Pilz ermutigt, uns auch mit unserer Verletzlichkeit, unseren Handicaps und Zweifeln Gott zur Verfügung zu stellen. Und er ermutigt auf erfrischende Weise, sich selbst nicht zu ernst zu nehmen, den Missionsauftrag dafür aber umso mehr.



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